Rollen und Verantwortlichkeiten
Es braucht eine grundsätzlich systematische, häufig hierarchisch, aufgestellte Grundstruktur in Unternehmen, um Rollen und Verantwortlichkeiten klar zu regeln. Das heißt aber nicht, dass diese Struktur das Unternehmen zum Erstarren bringen muss. Leben Sie Lenkungsformen, die Entscheidungen möglich machen! Wie das geht? Zeigen wir Ihnen hier!
Das „Sandboxing-Prinzip“
Für Abläufe im Unternehmen, die zwar kompliziert sein können, aber nicht komplex sind, können klare Vorgaben gemacht werden. Und somit auch die Verantwortungen für die einzelnen Schritte festgelegt werden.
Es gibt aber auch Aufgabenbereiche, die mit mehr Unsicherheiten verbunden sind. Hier kann von vorneherein nicht immer gesagt werden, welche Entscheidungen zu treffen sind. Das macht es dann auch schwer, festzulegen wer welche Aufgaben in der entsprechenden Situation übernehmen soll. Vor allem, weil bei komplexen Aufgabenstellungen in der Regel mehrere Rollen und Verantwortlichkeiten involviert sind.
Doch wie könnte eine solche Umsetzung konkret aussehen? Nehmen wir als Beispiel einen Product Owner. Es gibt konkrete Aufgaben, die diese Rolle übernehmen muss. Allerdings gibt es auch sehr viele Schnittstellen zu anderen Prozessen. Gerade an diesen Schnittstellen kann es schnell zu Komplikationen kommen, wenn nicht klar geregelt ist, wer über welche Befugnisse verfügt. Und in Notfällen, wenn schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen, wird es sogar noch schwieriger.
Beispiel für klar geregelte Abläufe:
Bereich | Aufgaben |
Kontext | Passt regelmäßig die Zielgruppen an bzw. macht eine Marktrecherche/ Marktübersicht |
Führung | Stimmt Vorschläge für die Marken- und Marketingstrategie ab |
Planung | Plant die Ziele und stimmt diese mit dem Team ab |
Unterstützung | Stimmt sich mit Personalmanagement zur Personalplanung ab |
Betrieb | Steuert die internen Abläufe zur Produkt-bereitstellung |
Bewertung der Leistung | Prüft die Einhaltung der Prozesse, Rentabilität und Effizienz |
Verbesserung | Leitet Lessons Learnt ab |
Beispiele für „Sandboxes“ (Entscheidungsspielräume)
WICHTIG: Regeln Sie grundsätzlich wie sich der Verantwortliche in Notfallsituationen verhalten soll!
Zum Beispiel:
Im Notfall dürfen auch Maßnahmen über den Entscheidungsspielraum hinaus getroffen werden!
Unternehmensprozess | Sandbox / Entscheidungsspielraum | Grenzen |
Compliance | Marken dürfen eigenständig verwaltet werden. | Erkennbare Verstöße gegen Markenrechte des Unternehmens werden umgehend der Geschäftsleitung gemeldet. |
Finanzen | Ausgaben dürfen eigenständig getätigt werden. | Vor der Überschreitung der Budgetgrenze ist die Freigabe der Geschäftsleitung einzuholen. |
Mitarbeiter | Fachliche Führung der Personen, die eine konkrete Aufgabe im Produkt-Bereich übernehmen. | Disziplinarische Maßnahmen sind mit HR abzustimmen. |
IKT-Services | Eigenständige Administration der zugeteilten Software-Applikationen. | Neuanschaffungen sind mit der IT-Abteilung abzustimmen. |